30.11.2025 | 5 Min

Die Black Week macht dich arm!

Konsum hält dich arm – und zwar leise, dauerhaft und oft unbemerkt. Dieser Blogartikel zeigt dir, wie Marketing, Events und Psychologie deinen Geldbeutel steuern – und wie du vom Konsumenten zum Investor wirst

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  1. Dauer-Konsumevents: Ein ganzes Jahr im Kaufmodus

Vom Fasching über Ostern, Mid-Season-Sale, Sommerschlussverkauf, Halloween bis zur Advents- und Weihnachtszeit: Das ganze Jahr ist inzwischen eine Abfolge von „Konsumevents“. Jede dieser Phasen erzeugt das Gefühl, jetzt unbedingt etwas kaufen zu müssen, um „dazuzugehören“ oder nichts zu verpassen.

Parallel dazu kommen Black Week, Black Friday, Cyber Monday und permanente Sales dazu, die dir einreden, dass du genau jetzt zuschlagen musst, weil es „nie wieder so günstig“ wird. So bist du permanent in Kauflaune, ohne überhaupt bewusst zu merken, dass dein Standardzustand längst „Kaufen“ statt „Nachdenken“ geworden ist.​

  1. Wie Marketing dein Denken hackt

Konzern-Marketing und Social Media nutzen gezielt psychologische Trigger wie Status, Zugehörigkeit, FOMO (Fear of Missing Out) und Belohnung. Die Botschaft lautet: „Wenn du dieses Produkt nicht hast, gehörst du nicht dazu, verpasst Spaß oder liebst deine Familie nicht genug, weil du ihnen nichts schenkst.“​

Besonders perfide: Dir wird eingeredet, dass materielle Geschenke der Beweis deiner Wertschätzung sind, obwohl das Wertvollste, was du jemandem schenken kannst, Zeit und Aufmerksamkeit ist. Gleichzeitig werden Rabatte als „riesige Chance“ inszeniert, damit du Dinge kaufst, die du nie gebraucht hättest – nur weil sie jetzt angeblich „billig“ sind.

  1. Die große Spar-Lüge: „Ich habe 500 € gespart“

Ein Kernproblem ist die komplett verdrehte Denkweise beim Thema „Sparen im Sale“. Viele Menschen sagen nach einem Shopping-Tag: „Heute habe ich 500 € gespart“, obwohl sie in Wahrheit 500 € ausgegeben haben.​

Outlet-Center, Black-Week-Deals und scheinbar riesige Rabatte spielen genau mit diesem Denkfehler: Ein Hemd, das angeblich 200 € kosten soll und „reduziert“ für 70 € zu haben ist, wirkt wie ein genialer Deal, obwohl du vermutlich weder 200 € noch 70 € dafür hättest ausgeben müssen. Die entscheidende Wahrheit: Du hast nicht 130 € „gespart“, du hast 70 € weniger als vorher – und ohne Kauf wären es 70 € mehr Vermögen gewesen.

  1. Konsum vs. Investition: Nicht alles Kaufen ist schlecht

Konsum ist nicht per se falsch – das Problem ist unbewusster, überflüssiger Konsum. Dinge, die du wirklich brauchst, um Einkommen zu erzeugen oder deine Arbeit effizient zu erledigen (z.B. Laptop, Kamera, Arbeitskleidung), können Investitionen sein, weil sie langfristig Geld einbringen oder Zeit sparen.​

Kritisch wird es ab dem Moment, in dem du zusätzlich Dinge kaufst, die du nicht brauchst, nur weil sie reduziert sind oder gerade gehypt werden. Ein Anzug, mit dem du dich wohl fühlst und selbstbewusst auftreten kannst – sinnvoll; der zweite oder dritte „weil reduziert“, obwohl du ihn nicht brauchst – reiner Konsum, der dich ärmer macht.

  1. Impulskäufe, Quengelzone und Lifestyle-Inflation

Viele Ausgaben passieren nicht geplant, sondern im Affekt: an der Supermarktkasse, beim Scrollen durch Social Media, kurz vor einer Party oder einem Event. Kaugummis, Süßigkeiten, Deko, Kostüme, Accessoires – Kleinkram, der summiert im Jahr hunderte Euro verschlingen kann, ohne deinen Lebensstandard wirklich zu verbessern.​​

Dazu kommt Lifestyle-Inflation: Verdient jemand mehr, erhöht er seinen Konsum mit – teurere Klamotten, häufigeres Essen gehen, neue Gadgets – statt den wachsenden Überschuss systematisch zu investieren. Auf diese Weise bleibt trotz höherem Einkommen am Monatsende genauso wenig übrig wie früher, nur auf einem teureren Level.

  1. Was Konsum dich wirklich kostet

Die eigentlichen Kosten von überflüssigem Konsum sind nicht nur die direkten Preise, sondern vor allem die entgangenen Chancen. Wenn du z.B. pro Person 1.000 € im Jahr an unnötigem Konsum einsparst, sind das in einem Haushalt schnell 2.000 € jährlich, die du stattdessen anlegen könntest.​

Legt ein Paar über 50 Jahre hinweg 2.000 € pro Jahr mit einer moderaten Rendite von 4% an, kann daraus ein sechsstelliger Betrag entstehen, der für einen entspannten Lebensabend oder große Herzenswünsche genutzt werden kann. Genau dieses Vermögen fehlt jedoch, wenn jedes Jahr in kurzfristige Befriedigung und Impulskäufe fließt.​​

Vom Konsumenten zum Investor: Dein Fahrplan
Statt radikaler Askese brauchst du bewusste Entscheidungen. Ein sinnvoller Weg aus der Konsumspirale sieht zum Beispiel so aus:​

Vor jedem Kauf kurz stoppen: Brauche ich das wirklich – oder will ich nur ein Gefühl kaufen (Status, Belohnung, Zugehörigkeit)?​

Nacht drüber schlafen: Wenn du nach 1–2 Tagen merkst, dass der Kauf nicht mehr wichtig wirkt, war es meist nur ein Impuls.​

Standard-Event-Ausgaben prüfen: Fasching, Ostern, Halloween, Weihnachten – was davon machst du, weil es dir wirklich Freude macht, und was tust du nur „weil man das eben so macht“?​

Feste Investitionsrate einrichten: Richte Spar- oder Investitionspläne ein, die automatisch laufen, z.B. wöchentlich oder monatlich.​

Konsum bewusst planen: Gönn dir Dinge, die dir wirklich wichtig sind – aber mit Budget und ohne dich von Rabatten oder Druck leiten zu lassen.​

Wer Konsum entschleunigt, Marketing-Mechanismen durchschaut und regelmäßig investiert statt impulshaft zu kaufen, baut langfristig Vermögen auf, ohne das Gefühl zu haben, auf ein gutes Leben verzichten zu müssen.

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