18.10.2025 | 5 Min

Echt schlechte Investments: Warum Luxusuhren, Porsche & NFTs selten lohnen

Schnell reich mit Rolex, Porsche oder limitierten Sneakers? Viele Börsenmythen und YouTube-Videos vermitteln den Eindruck, ein wenig Trendgespür oder einer gute Kontakt zu Luxusgütern und der Wohlstand winkt. Doch in Wahrheit verbrennen die meisten mit solchen „alternativen Investments“ eher Geld als dass sie Vermögen aufbauen. Felix Früchtl, Finanzexperte und Geschäftsführer der ProLife GmbH, analysiert in dieser Episode von „Geld verständlich“, warum Hype-Produkte selten echte Investments sind und was nachhaltigen Vermögensaufbau wirklich ausmacht.

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  1. Luxusuhren: Die große Blase der Rolex & Co.

Vor zehn Jahren galten Marken wie Rolex, Audemars Piguet oder Patek Philippe einfach als edle Uhren – gekauft von Leuten mit viel Geld, aber selten bewusst als Investmentobjekt betrachtet. Das änderte sich etwa ab 2010. Es entstand eine regelrechte Blase: Wer sich eine Uhr sichern konnte, glaubte, sie für viel Geld direkt weiterverkaufen zu können – schnelle Gewinne inklusive. Händler und Produzenten hielten das Angebot künstlich knapp, was die Preise auf dem sogenannten „Graumarkt“ explodieren ließ.

Typisch war z.B. die Rolex Submariner Date, die regulär etwa 11.000 bis 12.000 Euro kostete, aber auf dem Zweitmarkt für bis zu 20.000 Euro gehandelt wurde. Noch krasser: Die Audemars Piguet Royal Oak für zeitweise bis zu 70.000 Euro oder die berühmte Patek Nautilus für utopische 140.000 Euro – doch real wurden solche Preise selten gezahlt. Vielmehr finanzierten sich viele Spekulanten den Kauf sogar noch mit Konsumkrediten, getrieben von der Hoffnung auf Gewinn.

Mit steigenden Zinsen war der Traum vom schnellen Geld vorbei, teure Kredite und die ausbleibende Nachfrage führten zu erheblichen Verlusten.

  1. Autos: Der Porsche-Hype und das Ende des schnellen Gewinns

Auch bei Autos setzte der Wahnsinn ein, befeuert durch die Niedrigzinsphase der letzten Jahre. Besonders Modelle wie der Porsche GT4 RS wurden nach Veröffentlichung für weit mehr als den Listenpreis angeboten. Ein Wagen, der neu 170.000 bis 180.000 Euro kostete, wurde im Netz teilweise für 250.000 Euro gelistet. Doch Porsche kündigte schnell an, Nachfolger würden nicht limitiert – und die Blase platzte. Die realen Verkaufspreise sackten auf das Niveau des Neupreises oder sogar darunter. Wer noch Wartung, Versicherung und Wertverlust einrechnet, musste häufig ein Minus einstecken.

  1. Sneaker, Pokémonkarten und NFTs – kurzfristige Gier, langfristige Verluste

Neben Luxusuhren und Autos boomte kurzfristig auch der Markt für seltene Sneakers, Sammelkarten wie Pokémon oder NFTs. Die Social-Media-gesteuerte Gier („FOMO“: Fear of Missing Out) und die Hoffnung, den Trend nicht zu verpassen, trieben auch hier die Preise kurzfristig nach oben – viele kauften zu überteuerten Preisen und blieben auf ihren „Investments“ sitzen, während der Hype abebbte.

NFTs, einst in der Corona-Pandemie als digitale Wertanlage gehypt, verloren genauso schlagartig an Wert, als die Nachfrage ausblieb. Die Mehrheit der Privatanleger verlor einen großen Teil ihres eingesetzten Kapitals.

  1. Worauf es beim echten Vermögensaufbau wirklich ankommt

Die Lehre aus diesen Trends: Schnelles Geld und „sichere Tipps“ führen meist zu schnellen Verlusten. Wirklich sinnvoll ist es, Kapital langsam, diszipliniert und breit gestreut aufzubauen – ganz ohne den Versuch, in Hypes und Trendprodukte einzusteigen. Felix Früchtl rät zu Geduld, Risikobewusstsein und einer individuellen Strategie. Wer sich nicht von FOMO verführen lässt, sondern nachhaltig investiert, hat langfristig die besten Chancen, Vermögen aufzubauen.

Fazit: Luxusgüter wie Uhren, Autos, Sneaker oder NFTs eignen sich selten als Investments für Privatpersonen. Sie sind meist spekulativer Natur und enden in Verlusten. Richtige Geldanlage ist selten spektakulär, aber dafür nachhaltig erfolgreich.

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