- Der Euro – die Lira 2.0
Wieso setzt man den Euro nun auf eine Ebene mit dieser wahrlich nicht besonders erfolgreichen italienischen Lira? Der Grund ist ganz einfach. Der Euro hat in den letzten Monaten und Jahren kräftig Federn lassen müssen, im Vergleich zu vielen anderen Währungen auf der Welt. Vergleichen kann man die Entwicklung des Euros nur, wenn man faire Gegner gegenüberstellt. Lasst uns den Vergleich also mit dem US-Dollar und den Schweizer Franken führen. Seit Einführung des Euros als Buchwährung im Jahr 1999, ging es für den Euro im Vergleich zum US Dollar steil bergauf, mit einer Ausnahme zwischen den Jahren 1999 – 2002. Zum absoluten Peak im Jahr 2008, hat man für einen Euro, ganze 1,57 Dollar bekommen. Was ein traumhafter Wert. Seitdem verfällt der Euro im Vergleich zum US-Dollar. Lange Zeit schlugen wir uns bei 1,20 USD herum, um im September letzten Jahres den traurigen Tiefpunkt zu erreichen. Für einen Euro habe ich geschlagene 0,97 USD bekommen. Ein verfall um fast 40%. Zwischenzeitlich hat sich der Euro wieder ein wenig erholt, kommt aber nicht über die Marke von 1,10 USD.
Ähnlich sieht es aus, wenn wir als Vergleichswährung den sehr stabilen Schweizer Franken unterlegen. Bein Einführung des Euros, hat man für einen Euro rund 1,60 CHF bekommen. Heute sind es noch 0,99 CHF. Das erklärt auch, warum es für uns Deutsche, wo wir unser Geld in Euro verdienen, in der Schweiz so teuer ist. Eine Besserung ist nicht in Sicht!
Die Gründe für den Werteverfall des Euros sind schnell gefunden. Gerade in den letzten Jahren, lag es vor allem an den politischen Verwerfungen, die es innerhalb Europas gibt. Verschiedene Staaten spielen damit, aus der EU auszutreten, was das System auch finanzpolitisch extrem zum Wackeln bringt. Auf der anderen Seite wurde mit den Anleihekaufprogrammen und der Nullzinspolitik eine immense Geldschwämme betrieben, die auf eine nicht in der Form vorhandene Nachfrage trifft. Die Schuldenstände der Euro-Länder klettern von Rekordhoch zu Rekordhoch und die schwächelnde Wirtschaft in Verbindung mit einer lahmenden Bürokratie führen dazu, dass viele Investoren dem Euro und gleichzeitig auch dem Euroraum, nicht mehr die rosigen Zukunftsperspektiven zutrauen, wie noch vor ein paar Jahren.